Studium

Geographie

Damit beschäftigt man sich im Studienfeld Geographie:

Der Boden der Tatsachen - hier liegt das Arbeitsgebiet von Geograph:innen. Sie erforschen die Erdoberfläche und ihre Nutzbarkeit und betrachten, wie Mensch, Umwelt und Erdoberfläche sich gegenseitig beeinflussen. Sie analysieren und dokumentieren beispielsweise, wie sich Eingriffe in das Gesamtsystem auswirken und welche Bedeutung die Erdoberfläche für Menschen und Kulturen hat. Damit bewegt sich die Geographie an der Grenze zwischen Natur- und Sozialwissenschaft.

Daran wird im Studienfeld Geographie geforscht…

• Wie ist Leben auf der Erde entstanden, wie beeinflussen die verschiedenen Bestandteile unserer Erde, also der Erdboden, die Atmosphäre, die Hydrosphäre etc. sich gegenseitig? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Forschende im Bereich „Evolution des Erdsystems“.
• Welche Auswirkungen hat es, wenn Ackerland nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird? Wie verändert sich beispielsweise die Artenvielfalt, wenn Felder nicht mehr bewirtschaftet werden? Diesen Fragen gehen Forschende im Bereich der Geographie auf den Grund.

Wo kann man nach einem Studium im Bereich Geographie arbeiten?

Geograph:innen arbeiten bei Stadtplanungsämtern, in Forschungsanstalten oder Architekturbüros. Auch Organisationen für Umweltschutz- und Entwicklungshilfe sowie Fachverlage und die Bundeswehr, z. B. für deren Geoinformationsdienst, kommen als Arbeitgeber in Frage.

Das kennst du:

• Globales Positionsbestimmungssystem, kurz GPS: Mithilfe von Satelliten ermittelt das GPS die Position . Dafür wird die Entfernung des Gerätes zu verschiedenen Satelliten berechnet und daraus die Position auf einige Meter genau abgeleitet. Für die Genauigkeit des GPS ist geographisches Know-how unerlässlich.

• Kartenabbildungen: Die Abbildung der Oberfläche der Erdkugel auf eine Karte ist immer etwas verzerrt. Es gibt viele verschiedene Methoden für diese Abbildung. Bekannt ist die sogenannte Mercator-Projektion, bei der die Oberfläche der Erdkugel auf einen Zylinder abgewickelt wird. Dann entsprechen die Winkel auf der Erdoberfläche auch den Winkeln auf der Karte. Allerdings erscheinen die Flächen umso größer, je näher sie an den Polen liegen: So erscheint Grönland in der Mercator-Projektion so groß wie Afrika, tatsächlich ist Afrika aber etwa vierzehnmal größer als Grönland.

Wusstest du schon, …?

• … dass bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. der Erdumfang relativ genau berechnet wurde? Der griechische Gelehrte und Geograf Eratosthenes beobachtete den mittäglichen Sonnenstand in zwei Städten und ließ den Abstand zwischen diesen genau ausmessen. Zusammen mit der Annahme, dass die Städte auf dem gleichen Längengrad liegen, berechnete er so einen Erdumfang von 41.750 Kilometern. Das kommt dem tatsächlichen Wert von 40.008 Kilometern über die Pole sehr nahe.
• … dass sich das Normalnull, also die amtliche Bezugshöhe, ursprünglich auf den Meeresspiegel bezogen hat? Das Normalnull ist beispielsweise für größere Bauvorhaben wichtig. Das Normalnull ist nicht in allen Ländern gleich, dadurch gab es bei dem Bau einer Brücke zwischen der Schweiz und Deutschland Probleme.  Die Ingenieure hatten zwar den Unterschied im Normalnull berücksichtigt, aber irrtümlich wurden auf einer Seite der Brücke 27 Zentimeter abgezogen statt dazugerechnet. Erst kurz vor Fertigstellung der Brücke stellte man einen Höhenunterschied von 54 Zentimetern fest, der aufwendig ausgeglichen werden musste.