Studium
Damit beschäftigt man sich im Studienfeld Biologie:
In der Biologie geht es, ganz allgemein gesagt, darum, alles Lebendige zu verstehen – von der winzigen Zelle bis hin zu ganzen Ökosystemen. Hierfür werden Strukturen und Entwicklungen von Organismen untersucht. Je nach Schwerpunkt geht es um Menschen (Humanbiologie), Tiere (Zoologie) oder Pflanzen (Botanik). In der Mikrobiologie nimmt man Bakterien und andere Mikroorganismen genauer unter die Lupe. Die Makromoleküle DNA und RNA stehen in der Molekularbiologie im Mittelpunkt. Mit ganzen Lebensräumen und den Wechselwirkungen zwischen Organismen und der Umwelt beschäftigt man sich in der Ökologie.
Daran wird im Studienfeld Biologie geforscht:
- Welche Funktion haben bestimmte Gene in unserem Körper? Die komplette Sequenz der menschlichen DNA, das Genom, wurde zu Beginn des Jahrtausends entschlüsselt. Doch längst noch nicht bei allen Genen ist genau verstanden, welche Funktionen die auf ihnen codierten Eiweiße haben. Dies und auch die Regulierung der Aktivität von Genen wird intensiv erforscht.
- Welche Bedingungen waren notwendig, damit Leben auf der Erde entstehen konnte? Sind diese Bedingungen einzigartig? Oder ist es möglich, dass Leben auf vielen Planeten im Universum existiert? Forschungsfragen, mit denen sich die Astrobiologie befasst.
- Warum altern wir? Wie alt können wir maximal werden? Lässt sich der Alterungsprozess stoppen oder gar umkehren? Biologische Forschung versucht, diese und andere Fragen rund um das Altern von Lebewesen zu beantworten.
Wo kann man nach einem Studium im Bereich Biologie arbeiten?
Biolog:innen arbeiten oft in Laboren der Lebensmittelindustrie oder der biotechnologischen, pharmazeutischen und chemischen Industrie. Sie beschäftigen sich dort z. B. mit der Entwicklung neuer Impfstoffe und überwachen deren Zulassungen. Weniger Laborarbeit versprechen Jobs als Pharmareferent/in, als Gutachter/in für Behören und Medien oder – mit entsprechender Spezialisierung – in zoologischen und botanischen Gärten.
Das kennst du:
- Mendelsche Regeln: Es war lange rätselhaft, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Eigenschaften von Lebewesen vererbt werden. Durch Kreuzungsexperimente an Erbsen entdeckte Gregor Mendel die später nach ihm benannten Vererbungsregeln, die auf der Wechselwirkung dominanter und rezessiver Gene für ein Merkmal beruhen. Als er seine Forschungsergebnisse 1866 veröffentlichte, wurden diese kaum beachtet und erst viel später als bahnbrechend erkannt. Heute weiß man, dass viele Merkmale durch die Wechselwirkung verschiedener Gene bestimmt werden und ihre Vererbung entsprechend komplexer ist.
- Artenvielfalt: Je mehr unterschiedliche Arten in einem bestimmten Lebensraum vorkommen, desto höher ist die Artenvielfalt. Beispielsweise hat eine Wiese mit vielen verschiedenen Wildkräuterarten eine höhere Artenvielfalt als ein Maisfeld, auf dem außer der Nutzpflanze keine oder nur wenige andere Pflanzenarten wachsen. Das hat dann zum Beispiel wieder Auswirkungen auf die Artenvielfalt von Schmetterlingen, die sich nur von bestimmten Pflanzenarten ernähren können. Der Erhalt der Artenvielfalt ist nicht zuletzt für uns Menschen wichtig, da Insekten viele unserer Nahrungspflanzen bestäuben.
Wusstest du schon,
- … dass Viren keine Lebewesen sind? Ein lebendiger Organismus muss bestimmte Eigenschaften aufweisen, unter anderem einen Energiestoffwechsel und die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Beides besitzen Viren nicht, sie sind darauf angewiesen, lebende Zellen zu befallen, um sich zu vermehren.
- … dass es Parasiten gibt, die andere Tiere zu willenslosen Zombies machen können? Beispielsweise ein tropischer Pilz, der Ameisen befällt. Die Ameisen krabbeln dann „ferngesteuert“ an einer Pflanze hoch, beißen sich fest und sterben. Der Pilz wächst dann aus dem Körper der Ameise heraus und kann durch die erhöhte Position seine Sporen optimal verteilen.
- … dass viele technische Verfahren von biologischen Prinzipien inspiriert wurden? Damit beschäftigt sich die Bionik. Bekannte Beispiele sind Klettverschlüsse, Winglets (kleine abgewinkelte Flächen) an Tragflächenspitzen und Riblets (Rillenmuster) auf Flugzeugoberflächen, die beide den Kerosinverbrauch senken.