Studium
Damit beschäftigt man sich im Studienfeld Ernährungswissenschaften:
Die Ernährungswissenschaften sind zwischen Medizin und Biochemie angesiedelt. Ernährungswissenschaftler:innen sind Fachleute für die Grundlagen, die Zusammensetzung und die Wirkung der Ernährung und berücksichtigen dabei nicht nur medizinisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse, sondern auch wirtschafts-, kultur- und sozialwissenschaftliche. Sie kennen die physiologischen, ökonomischen und technologischen Grundlagen richtiger, vollwertiger Ernährung. Sie können sich spezialisieren, beispielsweise auf Lebensmittelrecht, Ernährungsmedizin oder auch auf Produktionstechnik.
Daran wird im Studienfeld Ernährungswissenschaften geforscht:
- Metabolomik In dieser Forschungsrichtung geht es um die Gesamtheit aller Stoffwechselvorgänge in einer Zelle, einem Gewebe oder auch in einem gesamten Organismus. Man erhofft sich unter anderem Aufschlüsse darüber, wie bestimmte Nahrungsmittel den Körper beeinflussen, sowohl positiv als auch negativ.
- Darmphysiologie/Mirobiome:Unser gesamter Körper ist von unterschiedlichsten Bakterienarten besiedelt, deren Gleichgewicht großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. Die genaue Zusammensetzung dieses sogenannten Mikrobioms ist individuell sehr verschieden. Die Forschung nimmt unter anderem in den Blick, wie das Mikrobiom des Darms die Aufnahme von Nährstoffen beeinflusst und wie es je nach Zusammensetzung das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöhen oder erniedrigen kann.
- Künstliches Fleisch/Insekten: Immer mehr Menschen möchten auf den Konsum von Fleisch ganz oder teilweise verzichten – aus ethischen Gründen oder um das Klima zu schützen, aber nicht unbedingt aus geschmacklichen Gründen. Für sie könnte Fleisch aus dem Labor, für das keine Tiere mehr gezüchtet und getötet werden müssen, eine Alternative sein. Auch an der Nutzung von Insekten als klimafreundlicheres und ethisch weniger bedenkliches Nahrungsmittel wird geforscht.
Wo kann man nach einem Studium im Bereich Ernährungswissenschaften arbeiten?
Ernährungswissenschaftler:nnen sind in Zeiten zunehmender ernährungsbedingter Erkrankungen sehr gefragt: In Kantinen, Kliniken und Kureinrichtungen, in der Lebensmittelindustrie und im Handel, in der Beratung und natürlich auch in der Medizin- und der Pharmaforschung. Alternative Jobs gibt es beispielsweise als Biokontrolleur:in in Öko-Kontrollstellen, in der Entwicklungshilfe oder als Insider im Marketing oder Journalismus, etwa im Bereich öffentlicher Aufklärung.
Das kennst du:
- Ernährungsberatung/Diätetik: In westlichen Industrieländern wie Deutschland ist Nahrung im Überfluss vorhanden. Gleichzeitig ernähren sich viele Menschen falsch: Sie essen zu viel, zu wenig oder in der falschen Zusammensetzung. Ernährungswissenschaftlich fundierte Beratung kann ihnen helfen, sich gesünder zu ernähren.
- Qualitätskontrolle: An vielen Schlüsselstellen der Lebensmittelproduktion finden regelmäßige Kontrollen statt, um eine höchstmögliche Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Und auch, wenn diese Kontrolle nicht immer lückenlos ist: Im Vergleich zu vergangenen Zeiten sind unsere Lebensmittel heute sehr sicher.
Wusstest du schon, …?
- … warum Flamingos ein rosafarbenes Gefieder haben? Sie ernähren sich unter anderem von Algen und Krebsen, die rote Farbstoffe (Carotinoide) enthalten. Diese werden in das Gefieder eingelagert und geben ihm seine typische Farbe.
- … dass Bananen schwach radioaktiv sind? Bananen sind reich an Kalium. Ein kleiner Teil der Kaliumatome ist radioaktiv. Tatsächlich stammt etwa die Hälfte unserer natürlichen Strahlenbelastung aus dem Kalium in unserem Körper.
- … dass ein Gramm des Sprengstoffs TNT bei der Explosion ziemlich genau eine Kilokalorie freisetzt? Anders ausgedrückt: Der Hamburger einer bekannten Restaurantkette enthält etwa so viel Energie wie ein halbes Kilo TNT. Der entscheidende Unterschied ist, dass diese Energiemenge in unserem Körper über viele Stunden, bei einer Explosion aber in Sekundenbruchteilen frei wird.