Studium
Damit beschäftigt man sich im Studienfeld Gebäude- und Versorgungstechnik:
Die Gebäude- und Versorgungstechnik beschäftigt sich mit Fragen der Versorgung mit Wasser, Strom, Gas und Wärme. Ingenieur:innen der Gebäude- und Versorgungstechnik wissen nicht nur, wie man Gebäude versorgt, sondern auch, wie man Abwässer und Abfälle entsorgt und die Gebäude klimatisiert und belüftet. Sie beschäftigen sich auch mit Energietechnologien wie Solarzellen oder Wärmepumpen oder mit Brandschutz und Aufzuganlagen. Durch sie werden Räume und Gebäude also überhaupt erst nutzbar. Zudem wird der Umweltschutz in diesem Bereich immer wichtiger: Neben innovativen Energieträgern gehören auch Maßnahmen zur Wärmedämmung und Ressourceneinsparung in ihren Aufgabenbereich.
Daran wird im Studienfeld Gebäude- und Versorgungstechnik geforscht:
- Versorgung von Gebäuden: Um die Versorgung von Gebäuden mit Energie und Wasser weiter zu optimieren, wird unter anderem an digitalen Gebäudemodellen geforscht. Mit diesen Modellen kann man schon in einer frühen Planungsphase das Zusammenspiel von allen Gebäudebestandteilen testen.
- Nachhaltigere Baustoffe: Beton ist nach wie vor einer der meistverwendeten Baustoffe. Leider ist seine Herstellung schlecht für das Klima, weil dabei sehr viel Kohlendioxid freigesetzt wird. Es wird daran geforscht, mit neuen Materialien diese schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Carbonbeton statt Stahlbeton braucht zum Beispiel viel weniger Material und ist dennoch genauso fest.
Wo kann man nach einem Studium im Bereich Gebäude- und Versorgungstechnik arbeiten?
Ingenieur:innen der Gebäude- und Versorgungstechnik sind vielen Bereichen tätig: Bei der Projektierung und Bauleitung zum Beispiel in Firmen der Sanitär-, Heizungs-, Klima und Lüftungstechnik oder bei der Betriebsüberwachung in Industriegebäuden oder anderen großen Gebäuden mit eigener Energieversorgung. Sie können aber auch bei Versorgungsbetrieben für Gas, Wasser, Strom oder Fernwärme und in der Entwicklung und im Vertrieb von versorgungstechnischen Anlagen arbeiten. Auch in Behörden wie Kommunalverwaltungen oder Bauämtern sind Fachleute für Gebäude- und Versorgungstechnik gefragt oder auch (selbstständig oder angestellt) in Ingenieur- und Sachverständigenbüros.
Das kennst du:
- Berliner Fernsehturm: Der Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz ist mit einer Höhe von 368 Metern das höchste Gebäude Deutschlands. Das Gebäude wiegt etwa 31.000 Tonnen, wovon 390 Tonnen allein auf den Aufzugsschacht entfallen.
- Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main: Das 1997 eröffnete Gebäude ist 259 Meter hoch und das höchste Hochhaus der Europäischen Union. Auf dem Dach sind sieben Gondeln befestigt, die an den Fassaden herabgelassen werden können und den Fensterreinigungskräften als Arbeitsplattform dienen. Für die komplette Reinigung der 120.000 Quadratmeter großen Glasfassade benötigt ein zweiköpfiges Team vier Monate.
Wusstest du schon, …?
- … dass man Häuser bauen kann, die keine Energie verbrauchen oder die sogar einen Energieüberschuss erzeugen? Im ersteren Fall spricht man von Nullenergiehäusern, im zweiten Fall von Plusenergiehäusern. Gebäude- und Versorgungstechnik ermöglicht das, zum Beispiel kann man aus der Abluft Wärme zurückgewinnen.
… dass man schon vor über 100 Jahren Gebäude mit Klimaanlagen ausgestattet hat? Ein Beispiel ist das 1904 fertiggestellte Parlamentsgebäude in Budapest: Unter zwei Springbrunnen vor dem Gebäude wurden Öffnungen angebracht, die über Tunnel die wassergekühlte Frischluft in die Sitzungssäle führten.