Studium
Damit beschäftigt man sich im Studienfeld Informatik:
Überall, wo digitale Technologien im Einsatz sind, spielen auch Fachleute für Informatik eine Rolle: Sie entwickeln Standardlösungen für die Praxis, um beispielsweise große Daten- und Informationsmengen zu bewältigen oder komplexe Produktionsabläufe zu steuern. Die praktische Informatik überführt dazu zuerst konkrete Problemstellungen in ein abstraktes Modell. Als nächstes werden daraus handhabbare Lösungen entwickelt. Da die Informatik sowohl eine Grundlagenwissenschaft als auch eine Ingenieurwissenschaft ist, umfasst sie neben der praktischen Informatik weitere Teilbereiche: Während es in der theoretischen Informatik vor allem um die abstrakten und mathematischen Aspekte geht, befasst sich die technische Informatik mit den hardwareseitigen Grundlagen wie beispielsweise Mikroprozessortechnik oder mit dem Aufbau von Rechnernetzen.
Daran wird im Studienfeld Informatik geforscht:
- Echtzeit-Sprachübersetzung (KIT): Flüchtlinge, die aus Krisengebieten stammen, sind häufig großen psychischen Belastungen ausgesetzt. Wenn diese Menschen sich deswegen behandeln lassen wollen, ist die Sprachbarriere oft ein Problem. Forschende arbeiten aktuell zum Beispiel an einer mobilen App, die hilft, mit Menschen, die Arabisch sprechen, ein diagnostisches Interview durchzuführen.
- Computerassistierte Chirurgie: Bei der sogenannten minimalinvasiven Chirurgie geht es darum, über möglichst kleine Schnitte Operationen möglichst schonend durchzuführen. Computergestützte Methoden sind dabei entscheidend. Hier wird unter anderem daran geforscht, wie sich Operationen am Computer so vorausplanen lassen, dass auch die Verformungen des Gewebes während der Operation berücksichtigt werden.
Wo kann man nach einem Studium im Bereich Informatik arbeiten?
Informatiker:innen arbeiten als Softwareentwickler:innen bei Banken, Versicherungen oder Softwareunternehmen, aber auch in der Industrie als IT-Berater:innen oder Administrator:innen. Im Bereich Telekommunikation und Schulung sind sie ebenfalls anzutreffen und werden alternativ auch verstärkt als Lehrkräfte eingesetzt. Sie können aber auch in der Informatik-Grundlagenforschung arbeiten oder bei Behörden, beispielsweise im Bereich Cybersicherheit.
Das kennst du:
- Social Media: Facebook, Instagram, Twitter, TikTok & Co. – Social Media sind mittlerweile für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres Online-Lebens. Und bei allen ist natürlich jede Menge Informatik im Spiel. So umfasste die Software, die Facebook zugrunde liegt, 2017 bereits 62 Millionen Zeilen Code.
- Suchmaschinen: Ob Google, Bing oder Duck-Duck-Go – Suchmaschinen sind die erste Anlaufstelle, wenn wir online nach Informationen suchen. Dahinter steckt jede Menge informatisches Know-how, zum Beispiel in Form von Künstlicher Intelligenz. Täglich werden bei Google etwa dreieinhalb Milliarden Suchanfragen verarbeitet.
- Apps: In den zahlreichen Helfern, die wir auf dem Handy nutzen, steckt jede Menge informatisches Können. Sie helfen uns, Reisen zu buchen, eine Fremdsprache zu lernen, Pflanzen zu identifizieren und vieles mehr. In den App Stores der großen Anbieter sind mittlerweile weit über zwei Millionen Apps verfügbar.
Wusstest du schon, …?
- … dass bereits im antiken Griechenland vor 2.000 Jahren ein Gerät konstruiert wurde, dass von manchen Fachleuten als ein früher Computer angesehen wird? Der Mechanismus, dessen Überreste 1901 in einem Schiffswrack entdeckt wurden, verfügte wahrscheinlich über verschiedene Kalenderfunktionen.
- … dass die britische Mathematikerin Ada Lovelace, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte, in der Geschichtswissenschaft von manchen als die erste Programmiererin der Welt angesehen wird? Sie beschrieb, wie die von ihrem Mathematikerkollegen Charles Babbage entworfene mechanische Rechenmaschine sinnvoll programmiert werden könnte.