Studium
Damit beschäftigt man sich in der Physikalischen Technik:
Physikalische Technik befasst sich mit zahlreichen Technologien wie der Mikro- und Nanotechnologie, der Halbleitertechnik und Elektronik, der Oberflächen- und Dünnschichttechnik, der Sensortechnik oder auch der Mess- und Analysentechnik. Fachleute für Physikalische Technik sind darauf spezialisiert, grundlegende Forschungsergebnisse aus der Physik und teilweise auch aus der Chemie in technische Innovationen zu verwandeln. So entwickeln sie auf Grundlage dieser Erkenntnisse neue Produkte und Verfahren, die nützlich und umweltfreundlich sind.
Daran wird im Studienfeld Physikalische Technik geforscht:
- Messung von Gefahrstoffen mit Lasern: Wenn chemische oder biologische Gefahrstoffe freigesetzt werden, ist es wichtig, schnell zu wissen, welcher Stoff wo und in welcher Menge vorhanden ist. Hier wird an lasergestützten Systemen geforscht, mit denen sich das schnell herausfinden lässt.
- Detektion von Weltraumschrott: Überbleibsel von Raketenstarts und ausgediente Satelliten, sogenannter Weltraumschrott, werden zunehmend zum Problem. Kreuzen sie die Umlaufbahn von Satelliten oder bemannten Raumfahrzeugen, können die Folgen katastrophal sein. Es wird an Methoden geforscht, mit denen sich die Position dieses Schrotts genau bestimmen lässt. In einem nächsten Schritt will man daran arbeiten, den Schrott zu entfernen.
- Laserbasierte Fluginstrumentierung: Pilot:innen benötigen jederzeit absolut zuverlässige Daten über Flugstabilität, Fluglage, Flughöhe und Kurs. Bisher werden diese Daten über Sensoren an der Außenseite des Flugzeugs geliefert. Es wird erforscht, ob sich diese Sensoren durch laserbasierte Messsysteme ergänzen oder sogar ersetzen lassen, die noch zuverlässiger sind.
Wo kann man nach einem Studium im Bereich Physikalische Technik arbeiten?
Fachleute für Physikalische Technik sind in allen Bereichen der wissenschaftlich-technischen Entwicklung tätig. Je nach ihrer Spezialisierung kann das in Forschungsinstituten sein, in Entwicklungsabteilungen von Firmen, in der Produktion, aber auch im Vertrieb oder im Service. Sie arbeiten in der Automobil- und Luftfahrtindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Kommunikationstechnik, der Medizintechnik und vielen anderen Bereichen – kurz, überall da, wo physikalische Erkenntnisse und Prinzipien in Produkte umgesetzt werden.
Das kennst du:
- Atomuhr: Weltweit existieren über 400 dieser supergenauen Zeitmesser, vier davon an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Ihr Messprinzip beruht darauf, dass Atome beim Übergang zwischen zwei Energiezuständen Strahlung einer exakt bekannten Frequenz abgeben. Atomuhren sind so genau, dass sie innerhalb eines Jahres maximal um sechs Milliardstel Sekunden falsch gehen.
- Simulationen: In immer mehr Bereichen der Physikalischen Technik nutzt man Simulationen. Ob einzelne Bauteile, komplexere Systeme oder ganze Maschinen – sie alle werden mittlerweile ganz oder komplett im Computer simuliert. So spart man sich den aufwendigen Bau von Prototypen und damit Entwicklungskosten und Zeit.
Wusstest du schon, …?
- … dass bereits 1952 ein Patent für die sogenannte Knautschzone erteilt wurde? Das erste Auto mit Knautschzone kam dann 1959 auf den Markt. Heute ist jedes Auto so gebaut, dass es sich bei einem Aufprall so verformt, dass möglichst viel Bewegungsenergie aufgenommen wird. So werden die Insassen besser geschützt.
- … dass lange Zeit nur natürliches Eis verfügbar war? Entweder wurde es im Winter „geerntet“ und in isolierten Kammern bis zur wärmeren Jahreszeit eingelagert oder mühsam aus dem Hochgebirge herangeschafft. Mit der von Carl von Linde in den 1870er-Jahren entwickelten Kompressionskältemaschine wurde es erstmals möglich, Eis nach Bedarf herzustellen. Erste Kunden waren Brauereien, die das Eis zur Kühlung während des Gärprozesses nutzten.